Bürgerschaftliches Engagement (BE) wird gerne als der soziale Kit unserer Gesellschaft bezeichnet, das ist gut, es geht aber besser: Eine Atmosphäre des Ermöglichens von BE prägt eine Kommune, indem sie Bürgerprojekte ermöglicht und in allen Bereichen unterstützt. D.h. eine moderne Stadt bietet eine Unterstützungskultur für die Anliegen der Zivilgesellschaft. Das betrifft zum einen die klassische Vereinsarbeit und zum anderen jede Form der Bürgerbeteiligung v.a. auch über die gesetzlich vorgeschriebene hinaus und Bürgerengagement in freien Initiativen.
Bezüglich der Arbeit in Vereinen unterstützt die Stadt Neu-Ulm bereits, indem sie finanzielle Förderung gewährt. Darüber hinaus braucht das Ehrenamt heute aber mehr Hilfe. Wie überall ist es auch bei uns schwieriger geworden, Menschen dauerhaft in Ehrenämter einzubinden, etwa Vorstandsposten sind häufig schwer zu besetzten, die Menschen wollen sich tendenziell lieber in befristeten Projekten engagieren. Außerdem werden die gesetzlichen Bedingungen immer komplizierter, als Beispiel sei die neue DSGVO genannt. (allgemein zur Entwicklung des Ehrenamts s. Freiwilligensurvey 2014 https://www.dza.de/forschung/fws.html).
Bürgerbeteiligung bei der Gestaltung einer Kommune ist der zweite Zweig des Bürgerschaftlichen Engagements. In einer offenen Kommune werden Ideen aus der Zivilgesellschaft ernst genommen und nach Möglichkeit gefördert. Ein Beispiel sind die Bemühungen um den Erhalt des Offizierscasinos und die Einrichtung eines Sozio-kulturellen Zentrums. Engagierte BürgerInnen wollen nicht Einwände hören, sondern gemeinsam mit Politik und Verwaltung Wege des Ermöglichens erarbeiten.
Eine Koordinierungsstelle Bürgerschaftliches Engagement (BE) soll hier zukünftig ansetzten.
Seit 2015 gibt es in NU das Programm Engagierte Stadt. Das grundsätzliche Interesse dieses Programmes ist es, die Strukturen im BE zu stärken. (Näheres: engagiertestadt.de). Hier könnte optimal die Koordinierungsstelle angesiedelt sein, mit einer Vollzeitstelle ausgestattet und zusätzlich mit einigen Stunden für eine Verwaltungskraft. Natürlich kann die Stelle wir bisher an der Ehrenamtsbörse (Träger Diakonie und Caritas) angesiedelt sein.
Drei Hauptaufgaben wären hier zu bearbeiten: