„Stadtmarketingkonzept für Neu-Ulm im Dialog mit Einzelhandel und Bürgerschaft erarbeiten“. Diese Empfehlung stammt aus dem Arbeitskreis Handel des so genannten „Dialogs 2015“, einer Bürgerwerkstatt, die von der damaligen Oberbürgermeisterin Beate Merk 2002 durchgeführt wurde.
Der Stadtrat hat daraufhin beschlossen:
„Das Thema Stadt- oder Citymarketing soll wie bisher themenorientiert bearbeitet werden. Die Stadt legt weiterhin großen Wert auf kontinuierlichen Dialog mit der Händlerschaft“.
Passiert ist nichts.
Wir von der FWG haben zwischen 2008 und 2013 einige Anträge und Initiativen zur Belebung und Verschönerung der Innenstadt gestartet, die alle abgelehnt wurden. Dabei haben wir auch Vorschläge aus der Bevölkerung, z.B. von Rolf Grüner, den ehemaligen Marketingleiter der Münsterbrauerei, aufgenommen.
Erst als Christina Richtmann Herrn Prof. Doderer aufgetan und an WIN weitervermittelt hat, sind alle aufgewacht. Dabei hat Prof. Doderer nichts Neues erzählt, die Missstände und Defizite sind bekannt. Aber er hat das Thema medial gekonnt vermarktet.
Das Ergebnis war, dass nun zahlreiche Anträge von fast allen Fraktionen gestellt wurden, die nun in eine neue Stelle (Stadtbildgestalter) und einen Masterplan 2025 gemündet sind. Der Stadtbildgestalter wurde mit den Stimmen von CSU und PRO Neu-Ulm durchgesetzt. Wir sind der Meinung dass diese Stelle im Moment noch nicht notwendig ist und wollten zunächst das Ergebnis des Masterplanes abwarten.
Neu-Ulm braucht keine großen neuen Strategien. Neu-Ulm muss die Nischen ausfüllen, die vorhanden sind und sich neu bieten. Die Reaktivierung des Blumenstraßenfests gehört dazu, genauso wie ein neuer Standort für den Kulturbiergarten (Flussmeisterei). Großes Potential steckt noch in den Festungsanlagen und den Plätzen der Innenstadt, sowie entlang der Donau. Dort muss vor allem mehr Gastronomie angesiedelt werden.
Ich befürchte allerdings, dass der Masterplan wie so viele der letzten Jahre in der Schublade verschwindet und nicht umgesetzt wird (s. oben Dialog 2015). Ich hoffe ich habe nicht Recht!
Dr. Andreas Schuler